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Neue Homepage, neuer Blog – meine durchwachsene Jahresbilanz

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Bild eines Straßenschildes in der Wüste

Normalerweise ist die Phrase „gegen den Strom schwimmen“ ja positiv besetzt. Hat etwas von Querdenken, Rebellentum, Innovation. Derjenige muss sich schon was trauen, um als einziger Fisch alle Fische gegen sich zu haben. Respekt.

Gegen den Strom schwimmen ist aber in der Regel ziemlich anstrengend. Und nicht nur das. Irgendwann trifft einen auch die berühmte Geisterfahrer-Frage: Bin jetzt ich in der falschen Richtung unterwegs oder tatsächlich die anderen? Und man kann die Frage nicht beantworten, nicht ohne innere Überzeugung. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

New Work und die Geisterfahrer-Frage

New Work ist ein Thema, bei dem mich – und andere auch – immer wieder die Geisterfahrer-Frage trifft. Macht New Work überhaupt Sinn? Und wenn ja, kann es verwirklicht werden? Was wird die Modeerscheinung überdauern? Und immer nur in der eigenen Filterblase blubbern, auf New Work – Meetings und in Social Media – Gruppen? Ich weiß, jetzt kommt die Phrase vom „langen Atem“ und Durchhalten und so weiter. Alles richtig. Aber manchmal frage ich mich schon, ob sich die Mentalität in der Arbeitswelt drehen lässt, vor allem hier in Deutschland. Weil ich finde, dass Arbeit hier eine Art Ersatzreligion ist. Ohne Job bist du nichts, hast du nichts und das alles ist deine Schuld. Für diese Gleichung sorgt schon das Hartz-Label.

Lebe ich in einer publizistischen Filterblase?

In meinem persönlichen Arbeitsbereich merke ich das durch teilweise publizistische Irrelevanz. Das muss ich so deutlich sagen. Lassen wir das neue Buch mal raus, das geht ziemlich steil, die erste Auflage ist fast verkauft und eine Auszeichnung als „Buchempfehlung des Jahres“ vom Handelsblatt hat es auch schon bekommen. Ich erwähne das nicht wegen fishing for compliments, sondern um meine anderen, sehr gemischten Erfahrungen zu kontrastieren, die ich innerhalb der letzten zwölf Monate, von Oktober 2015 bis heute, gemacht habe:

  • Mit der Homepage markusvaeth.com erziele ich monatlich ca. 1.000 Seitenaufrufe. Das finde ich persönlich sehr unbefriedigend; gewünscht hätte ich mir mindestens 5.000 pro Monat. Allerdings habe ich mit der Homepage vor einem Jahr inhaltlich und technisch eine Total-Neuausrichtung durchgezogen und ich glaube, das hat Google nicht gefallen.
  • Die Kolumnen werden sehr unterschiedlich aufgenommen. Da reicht die Spanne von über 400 Pageviews für einen relativ neuen Artikel bis zu wenigen Klicks für einen Artikel, der schon ein paar Monate liegt.
  • Das Kolumnen-Abonnement verläuft sehr schleppend; bislang liegt die Abonnenten-Rate im mittleren zweistelligen Bereich. Auch hier hatte ich mir erheblich mehr erhofft.
  • Besser geht das Newsletter-Abonnement; dort wächst die Zahl im Verteiler stetig und liegt im Moment bei stabil über 400 Empfängern.
  • Von Facebook und Twitter kommen 10 % meiner Besucher. Keine Ahnung, ob das ein guter Social Media – Wert ist. Weitere 7 % kamen übrigens allein durch einen Kommentar von mir auf der Seite des Kollegen Slaghuis, was eine einmalige Verzerrung darstellt.
  • Witzigerweise habe ich außerhalb des Blogs durchaus Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Bei XING bin ich seit kurzem Branchen-Insider für New Work und Psychologie. Es gab und gibt Gastartikel und Interviews, zum Beispiel in den managerSeminaren, dem NETCOO-Magazin und der Wirtschaftspsychologie Aktuell.
  • Obwohl die persönlichen Feedbacks auf mein Buch bislang absolut positiv sind (das kann ich ehrlich sagen), warte ich immer noch auf die erste Rezension bei Amazon. Ich glaube, kein Autor kann sich da von einer gewissen Erwartungshaltung freimachen.

Wie geht es weiter?

Diese gemischten Erfahrungen bringen mich zu einigen Arbeitshypothesen bzgl. der Blog-Kolumne:

  1. New Work ist als Thema für eine breite Leserschicht zu unbekannt bzw. zu uninteressant.
  2. New Work ist als Thema interessant, aber von mir publizistisch zu schlecht aufbereitet. Ich schreibe am Leserbedürfnis vorbei.
  3. Ein Blog als Plattform der Veröffentlichung ist nicht mehr zeitgemäß; die Musik spielt in den Social Media – Kanälen, auf denen man komplette Artikel publuzieren sollte.
  4. Meine Vernetzungs- und Social Media-Strategie ist falsch, woraus sich kein Pull-Effekt für meine Homepage und den Blog ergibt.
  5. Meine Zugriffs- und Abonnentenzahlen sind normal und ich sollte mein Gesicht nicht in unangebrachte Sorgenfalten legen.

Ich werde diese Hypothesen in den kommenden Wochen und Monaten prüfen. Feedback und Anregungen sind jederzeit willkommen, gerne auch per Mail (wenn man beispielsweise seine Zugriffszahlen nicht unbedingt in der Öffentlichkeit preisgeben will).


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